Sonntag, 30. September 2007

Kultur der Armut

"Wo sich Arbeitslosigkeit seit Generationen verfestigt hat und wo auf jede freie Stelle zwischen 30 und 60 Bewerber kommen (Baumeisteru.a.2006), ist es nicht primär Wohlfahrtsabhängigkeit, sondern erfahrene oder antizipierte Chancenlosigkeit, die zum Arrangement mit einer bedrückenden Lage zwingt. Die „Kultur der Armut“ ist eher eine „Kultur der Widerständigkeit“, die Lebensformen hervorbringt, welche Reste von Autonomie und Selbstverwirklichung noch möglich machen, obwohl „dieTeilnahme an der allgemeinen Gesellschaft weitgehend eingeschränkt ist“ (Giddens 1995:297)."

aus: Dörre, Klaus (2007): Entsteht eine neue Unterschicht? Anmerkungen zur Rückkehr der sozialen Frage in die Politik, in: soFid Industrie- und Betriebssoziologie, Nr. 1.

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