Freitag, 27. Juni 2008

Gute Arbeit 2008

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"Jeder zweite Arbeitnehmer ist unter unsicheren Bedingungen beschäftigt und lediglich jeder achte Beschäftigte ist mit seinen Arbeitsbedingungen zufrieden. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „DGB-Index Gute Arbeit 2008“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Der Index beruht auf einer Umfrage zu Arbeitsbedingungen und zur Arbeitszufriedenheit unter rund 6.800 repräsentativ ausgewählten Beschäftigten.

Nur noch 47 Prozent der Beschäftigten arbeiten der Studie zufolge in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und verdienen mehr als 2000 Euro Brutto."

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/jeder-zweite-schafft-prekaer/

Samstag, 21. Juni 2008

Nation als Marke

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"Mag sein, dass in manchen Stadien hierzulande der proletarische Mann noch dominiert - doch seine Zeit ist abgelaufen. Oft kann er schlicht die immensen Eintrittspreise nicht mehr bezahlen. Tatsächlich hat der neue Mittelstand die Stadien erobert, mit gemischten Konsequenzen. Während früher wie beim Quartett-Spielen locker die Ergebnisse, Punktestände und Torverhältnisse der letzten 30 Jahre ausgetauscht wurden, wird es heute in manchen Ecken des Stadions schon schwierig, jemanden zu finden, der die Mannschaftsaufstellung auswendig kann. Auf der anderen Seite setzt sich mehr und mehr ein neues Verhaltensreglement durch: keine Gewalt, kein Sexismus, kein Rassismus. Das Fußballstadion wird ähnlich wie die All-inclusive-Feriensiedlung zur Heterotopie, zu einem abgeschlossenen Ort, an dem die Phantasie der Gesellschaft über sich selbst real werden soll - hier gibt es keine Konflikte, sondern angeblich nur Menschen, die friedlich feiern. [...] Vorläufig regiert der Party-Patriotismus, wobei die Nation für die Nationalmannschaft ein ebenso leerer Referent geworden ist wie die Stadt für den Verein. Obwohl selbst Günter Netzer sich von der Idee verabschiedet hat, dass die Mannschaften noch irgendwelche nationalen Eigenheiten haben (nordische Härte, südländischer Larifari etc.), erlebt man die Wiedererstehung der Nation als Klischee. Die Niederländer malen ganze Blocks in Oranje, die schwedischen Fans tragen Wikinger-Helme, die Gesichter leuchten in den Nationalfarben.

So hat sich offenbar Tony Blairs Version des Nationalen durchgesetzt: Er definierte den Begriff United Kingdom recht erfolgreich zur Marke Cool Britannia um. Die flüchtigen Subjekte können sich hinter das National-branding scharen, um in einem ebenso flüchtigen "täglichen Plebiszit" das ganze Programm des Nationalstaates als durchaus ironisches Spektakel geboten zu bekommen: der Ausnahmezustand, die Schlacht, die Begeisterung, das Heldentum, der Sieg, das Märchen. Tatsächlich hat ausgerechnet die Kommerzialisierung des Fußballs zu einer Neubestimmung des leeren Nationalen als Klischee beigetragen, die das Nationale von jedem Zweifel befreit: Die Nation ist geil.

Selbstverständlich ist dieses Arrangement keineswegs so konfliktfrei, wie es scheint. Denn ebenso aufgeregt, wie in solchen Events die Nation positiv besetzt werden kann, ebenso hysterisch kann diese Nation bald darauf auch als bedrohte Gemeinschaft inszeniert werden. Gerade weil "wir" so offen, ironisch, vielfältig und international sind, bedürfen wir eines verstärkten Schutzes - das betonen die europäischen Innenminister jeden Tag. Und weil die Nation leer ist, mutieren die Gegner zu Zerrbildern des eigenen Ich-Ideals: Die Fundamentalisten da draußen sind verschlossen, todernst und monokulturell."

(Mark Terkessidis - Flaggen zeigen)

Freitag, 20. Juni 2008

Kritik der Wertkritik

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Alexander Gallas - Marx als Monist? Versuch einer Kritik der Wertkritik

Der Selbstmord

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Immer mehr alte Menschen in Japan begehen Selbstmord. Die Quote stieg im vergangenen Jahr um rund neun Prozent, während in allen Altergruppen insgesamt nur eine Zunahme von drei Prozent verzeichnet wurde, wie die Regierung in Tokio mitteilte. Demnach waren 36,6 Prozent aller Japaner, die 2007 den Freitod wählten, älter als 60 Jahre. Real erreichte ihre Zahl den Rekordwert von 12.107 bei insgesamt 33.093 Selbstmorden. Als Hauptgründe für den Freitod galten laut einer Polizeistudie zu 56 Prozent gesundheitliche Probleme. Immerhin 15 Prozent der Fälle wurden auf Sorgen um die wirtschaftliche Lage zurückgeführt. Soziologen verwiesen auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren: Bei größerer wirtschaftlicher Not sei auch eine angemessene Gesundheitsversorgung nicht mehr gewährleistet. In Japan sind 21,5 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, fast zehn Prozent sind über 75.
(n-tv)

Montag, 16. Juni 2008

Taschengeld

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Falls das Taschengeld mal knapp wird.... [1] [2] [3]

Risikoprofil

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"In den vergangenen Jahren haben sich die Fälle exzessiven Saufens praktisch verdoppelt. [...] Bundesweit wurden im Jahr 2007 1822 TK-Versicherte unter 20 Jahren volltrunken in deutsche Kliniken eingeliefert. Ihr Aufenthalt dort dauerte durchschnittlich 1,2 Tage und verursachte Kosten von jeweils knapp 540 Euro; insgesamt summierten sich die akuten Entgiftungsbehandlungen auf mehr als 980 000 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 wurden "nur" 962 alkoholisierte Jugendliche klinisch versorgt - was bei der Kasse damals mit rund 552 000 Euro zu Buche schlug." (FR)


Man darf gespannt sein, wann sich das individuelle "Fehl"verhalten auf die eigenen Krankenversicherungsbeiträge auswirkt, bzw. andersherum gewendet, wann man für stetiges Wohlverhalten (Nichtrauchen, vegetarische Ernährung, Sport, ...) positiv saktioniert wird.

"In the genetic risk society, we may rest assured that most people will make their choices in accordance with the common responsible social rationality."

(Koch, L 2002: ‘The government of genetic knowledge’, in S. Lundin and L. Akesson (eds) Gene Technology and Economy. Lund: Nordic Academic, S. 100.)

Montag, 9. Juni 2008

Niedriglohnland Deutschland

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"Wer für einen Niedriglohn arbeitet, hat kaum Chancen in höhere Einkommensgruppen aufzusteigen: Nur jedem achten Geringverdiener gelang zwischen 1999 und 2005 der Sprung über die Niedriglohnschwelle, belegt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Forscher entkräften damit ein Argument, welches immer wieder von Ökonomen verwendet wird: Ein Billigjob dient keinesfalls als Sprungbrett für eine besser bezahlte Tätigkeit. Ein weiteres Ergebnis: Frauen arbeiten besonders oft für Niedriglöhne. Sie stellen nur gut 35 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland, aber fast 60 Prozent der Geringverdiener."

(taz Berlin)

Freitag, 6. Juni 2008

dEUS

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Stephane Misseghers: Liquid Liquid haben auch nie elektronisches Equipment benutzt.
Tom Barman: Und es sieht schon sehr schwul aus auf der Bühne aus, wenn man das so sagen darf...
De:Bug: Soulwax sehen deiner Meinung nach schwul auf der Bühne aus?
Tom Barman: Ich habe sie jetzt lange Zeit nicht mehr gesehen, aber an und für sich sieht das lächerlich aus. Außer Human League vielleicht, wenn du das totale Cyberoutfit und eine tolle Sängerin hast, wo man auch was zu sehen bekommt.

aus: De:Bug #122

Donnerstag, 5. Juni 2008

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Derrida unter dem Verdacht des obskurantismus Terrorismus

Sonntag, 1. Juni 2008

Kampfbegriff Mitte

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"Früher, in den Zeiten der Bonner Republik, hieß die Mitte im gesellschaftlichen Diskurs zumeist noch "Mittelstand". Heute, wo es nichts mehr Stehendes gibt (oder geben soll), wo sich alles zu bewegen und jeder mobil, dynamisch, flexibel zu sein hat, wird die Rede von der "Mitte" als dem funktionalen Zentrum, dem ruhenden Pol, dem normativen Ankerplatz einer sich beschleunigt verändernden Gesellschaft, von einer soziologischen Zuschreibungs- zu einer sozialen Ausgrenzungskategorie. Sie markiert eine gesellschaftliche Grenzziehung nicht (oder nicht in erster Linie) zwischen "oben" und "unten", sondern zwischen "innen" und "außen". Oder sagen wir es ruhig so normativ wie es politisch gemeint ist: zwischen "gut" und "böse", zwischen nützlichen und nutzlosen Klassen, produktiven und unproduktiven Subjekten, sozialverantwortlichen Mitbürgern und verantwortungslosen Zeitgenossen. [...]
Die Rede von der Mitte, deren Arbeit es zu würdigen und deren Status es zu sichern gelte, ist zugleich Teil einer Abwertungsrhetorik all jenen gegenüber, die - in aller Regel ohne eigenes Verschulden - den Erwerbs-, Aktivitäts- und Sozialstandards eben jener Mitte nicht mehr genügen können. Mit dem Verweis auf die Mitte, ihren gesellschaftlichen Wert und ihre soziale Schutzbedürftigkeit, werden die Dequalifizierten des spätindustriellen Kapitalismus weiter abqualifiziert."
(Stefan Lessenich - Die nützliche Klasse)