An diesem Valentinstag ist die Vitrine mit knallroten Transparenten verhängt. "Papiere für alle" steht darauf. Und: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Aufgereiht auf Plüschstühlen im Inneren des Lokals sitzen neun junge Männer zwischen 23 und 33 Jahren. Alle tragen blütenweiße Schuhe, blau-weiß karierte Hosen und blütenweiße Kittel. Alle neun sind schwarz. Keiner hat legale Aufenthaltspapiere. Am Mittwochvormittag haben diese Tellerwäscher und Hilfsköche die Küche verlassen, in der manche von ihnen seit neun Jahren arbeiten.
Sie sind in den Streik getreten und haben einen Teil des Restaurants besetzt. "Wir verlangen Aufenthaltsgenehmigungen und unbefristete Arbeitsverträge", sagt Mamadou Traoré. Er arbeitet seit sieben Jahren in Frankreich, davon ein und dreiviertel in der "Grande Armée". Hätte er Aufenthaltspapiere, würde er einen besseren Arbeitsvertrag bekommen. Mit bezahltem Urlaub und bezahlten Pausen und geregelten Arbeitszeiten.
Dorothea Hahn, taz, 15.02.2008 (via anders deutsch)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen