Samstag, 28. April 2007
Sonntag, 22. April 2007
Mittwoch, 18. April 2007
Organizing Summit
Berlin, 25.-27. Mai 2007
LEARNING ORGANIZING / ORGANIZING LEARNING
Organizing heißt lernen und lernen heißt Organizing. Heute erscheint es immer dringender, die Prozesse von Informatisierung und Informalisierung in einer wissens-basierten Ökonomie auf der einen Seite und die Konstitution von neuen Subjektivitäten auf der anderen aufeinander zu beziehen.
Organizing hat eine lange Tradition im Kampf für soziale Rechte und die Macht von Organizing ist offensichtlich: Viele können erreichen, was Einzelne nicht erreichen können. Die Kraft von Organizing gründet sich auf der Anwendung von Strategien und Taktiken, die individuelle Schwäche in kollektive Stärke wendet.
Aber was tun, wenn diese Vielen kaum noch eine gemeinsame Basis teilen, auf der sie sich organisieren können? Was, wenn die Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht mehr von einer Masse von Menschen geteilt werden, sondern stattdessen ausdifferenziert sind und sich im stetigen Wandel befinden?
Aktuelle Arbeitskämpfe zeigen, dass Organizing sogar in deregulierten Verhältnissen ein Mittel sein kann, die Macht derjenigen zu erkennen und zu multiplizieren, die vereinzelt und individualisiert sind. Anstatt Einheit und Identität zu erzeugen, entsteht hier vielleicht eine Multiplizität, die auf spezifische Themen und Orte konzentriert ist und wohl gezielt die schwächsten Glieder der produzierenden und Dienstleistungsketten angreift, dann weiter geht und sich mit anderen Bewegungen vernetzt und Synergien sucht.
Wir möchten auf diesen Erfahrungen aufbauen und Begriffe von Organizing und Lernen stark machen, die sich Deregulierung und Prekarisierung vorknüpfen und gleichzeitig die Existenz unterschiedlicher sozialer und Arbeitskampfbewegungen als getrennte Linien begreift, die in ständigem Austausch miteinander sind.
= wer kommt? =
Vom Gewerkschafts-Organizern bis zum Aktivisten der sozialen Bewegung, vom Community Organizer bis zu Wissenschaftlern und Recherchegruppen, von Bewegungen, die sich für die Rechte von MigrantInnen einsetzen, von erfahrenen Organizern bis zu Organizing - Begeisterten werden wir all jene in diesem SUMMIT zusammen bringen, die eine internationale, umfassende Perspektive von Organizing mitentwickeln wollen.
= warum? =
Derzeit finden viele Organizing Initiativen innerhalb und außerhalb von Gewerkschaften in Europa statt, begleitet von Diskussionen, die daran anknüpfen. Angesichts dieser Initiativen müssen die Möglichkeiten und das Potenzial von Organizing untersucht und diskutiert werden.
LEARNING ORGANIZING / ORGANIZING LEARNING schafft einen Ort, der sich der Entwicklung von Organizing als einem Mittel widmet, was für Gewerkschaften wie auch für soziale Bewegungen anwendbar ist und sie in gegenseitiger Unterstützung und Anerkennung verbindet. Dieser Ort wird kritisch und produktiv sein, basierend auf der Idee, dass Organizing ein Prinzip ist, auf das wir aufbauen müssen und eine Strategie, die darauf abzielt Kräfteverhältnisse zu verändern und nicht nur erträglicher zu machen.
= was wird passieren? =
LEARNING ORGANIZING / ORGANIZING LEARNING ist eine Serie von Podiumsdiskussionen und Workshops und Treffen im Rahmen des SUMMIT of non-aligned initiatives in eucation culture und konzentriert sich auf die Debatte um Organizing. Das Ziel ist interessierte und interessante Menschen zusammen zu bringen, um einen Dialog und eine Praxis zwischen den Bewegungen zu entfachen. Wir wollen uns stark machen für eine Zusammenarbeit zum Thema Organizing über das SUMMIT hinaus - in einem Netzwerk von europäischen und
lokalen Organizing Initiativen, die eine gemeinsame Kampagnenfähigkeit zu spezifischen Themen oder Zielen entwickeln.
PROGRAMM (vorläufig)
FREITAG I 25.5.2007
vormittags
Podiumsdiskussion: „Organizing, Kampagnen und Ansätze"
· Stephen Lerner (SEIU): Global Unions
· Franziska Bruder (ver.di Organizer): Organzing in Deutschland
· Mick ?? (No Sweat, UK): Student Organizing
· Leo Pento (Berlin): Community Organizing
Moderation: N.N.
nachmittags
Workshop: „Deconstructing Organizing" – Fallstudien
· Stephen Lerner (SEIU), Lisa Ficien (Activist), Zoe (Euromayday):
Deconstructing Justice for Janitors in Houston 2006
· Rainer Kau / Nicole Heroven (ver.di): Die LIDL Kampagne
· ElixirA (Berlin), Kampagne gegen Lohnraub und Arbeitsverbote
Moderation: Valery Alzaga (SEIU global team)
abends
Zus ä tzliche Workshops und Veranstaltungen des SUMMIT
SAMSTAG I 26.5.2007
vormittags
Workshop: Organizing und Migration
· ElixirA (Berlin)
· Hagen ?? (Frankfurt): Workers Center Rhein/Main
· Matthias Kirchner (Europäischer Verband der Wanderarbeiter):
Organisierung von Wanderarbeitern in Europa
· Sans Papier
· Dutch Cleaners
· Barcelona Migrant Association
Moderation: Jonas Berhe ( ver.di Organizer)
nachmittags
Podiumsdiskussion: Organizing in Deutschland
· Jonas Berhe (ver.di): Das Organizing-Projekt im Hamburger
Sicherheitsgewerbe / HWS
· Agnes Schreieder (ver.di): Die LIDL Kampagne
· N.N., IG Metall
· N.N., NGG
· Dr. Martin Behrens (WSI): Die Rolle der Betriebsräte im Organizing
Moderation: Franziska Bruder ( ver.di Organizerin)
abends
Zus ä tzliche Workshops und Veranstaltungen des SUMMIT
SONNTAG I 27.5.2007
vormittags
Podiumsdiskussion: „Prekarit ät und Organizing"
· Prof. Klaus Dörre (Uni Jena):
· Tobias Wölfle (Uni Jena): Organisierung von Leiharbeitern
· Homecareworkers
· Zoe (Mailand): Bewegung gegen Prekarit ä t - Euromayday
· Sexworkers (London)
· Cultural workers
Moderation: N.N.
nachmittags
Workshop: Organizing und soziale Bewegung
· FelS (Berlin):
· N.N.
Moderation: N.N.
abends
Zusätzliche Workshops und Veranstaltungen des SUMMIT
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.
Die meisten Veranstaltungen finden in Englisch statt, für Übersetzung
wird gesorgt.
Alle Workshops nur mit Anmeldung. Teilnehmerzahl begrenzt.
http://summit.kein.org
Montag, 16. April 2007
Dienstag, 10. April 2007
Montag, 9. April 2007
Konferenz: MarXXIsmus für das 21. Jahrhundert
20.04.2007 18:00 Uhr - 22.04.2007 13:30 Uhr
Technische Fachhochschule Berlin
Luxemburger Straße 10, 13353 Berlin (Wedding)
http://www.marxismuskonferenz.de/
Das Photo ist von nogontrol.
Sonntag, 8. April 2007
Unnütz, aber doch zu gebrauchen, die Erste
Spielzeug aus Papier zum selber basteln. Wußte Marx noch:
„Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, dass er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut.“ MEW 23, 193.
Dieser Zusammenhang ist im Kapitalismus ja häufig auseinandergerissen und ein analytischer Zugang hat mit dem Lesen vieler dicker Wälzer zu tun. Einfacher geht es vielleicht durch diese Bastelübung: Runterladen, ausdrucken, zusammenbasteln, entfremdet fühlen.
Als Samurai, Tagger oder DJ.
Samstag, 7. April 2007
Alternative zu StudiVZ: PennerVZ
Das Verzeichnis der Armen und Ärmsten wurde von einem potentiellen Zielgrüppler des StudiVZ mit folgender Absicht erstellt:
"Nachdem das soziale Netz kontinuierlich löchriger wird, kann es nur eine logische Konsequenz sein auf „social networking“ auszuweichen. Nicht umsonst bezeichnen wir uns als das „einzig wahre Soziale Netzwerk“. Zwar ist das Wort „Penner“ sehr negativ konnotiert und bildet einen starken Kontrast zu „Erfolgsgeschichte“, aber wir meinen, Web 2.0 kann für Stadtstreicher genau das selbe tun, wie für Entrepreneurs. Wie könnte man also in Zeiten von Web 2.0 besser als mit einer Persiflage sozialer Netzwerke, Obdachlose, Stadtstreicher und die Unterschicht wieder ins Gespräch bringen und Sympathien wecken?"Sicher kann man sich schonmal sein, dass sich der Chefredakteur des PennerVZ ersteinmal selber kräftig ins Gespräch gebracht hat (bisher 291 google-Einträge) und das war vielleicht auch Sinn der Sache. Außer persönlichen Späßchen (Anfragen von Angela Merkel) und Mildtätigkeiten (Weiterleitung auf die Seiten von Wohltätigkeitsorganisationen) scheint nicht viel bei rumgekommen zu sein. Von dem JungPennerVZ ist wohl ebensowenig zu erwarten.
Andreas Jacob
Nachdem sich hier vor kurzem über die Heteronormativität des StudiVZ (und der meisten anderen Webseiten) beschwert wurde... die Anmeldung bei PennerVZ geht leider nicht. Fraglich ist wohl auch sie überhaupt gehen soll.
Freitag, 6. April 2007
Patchwork, die Erste
Als erstes (siehe unten) gibt es einen Film der Web 2.0 am Bespiel eines Supermarktes erklärt. Als zweites gibt es einen Text zu gesellschaftlichen Körperverhältnissen in Musikvideos (mit zahlreichen YouTube-Links) und zum Abschluss noch einen Klassiker: Ishkur's Guide to Electronic Music. Da kann man dann nachschauen warum das mit der Entwicklung des Big Beats eine ambivalente Angelegenheit war. Das Photo ist von blanch7.
Screenshots, die Erste
Von Zeit zu Zeit wird es hier ein paar Screenshots von meinen VJ-Versuchen geben, um Kommentare wird gebeten.
1.)
2.)
3.)
Sonntag, 1. April 2007
Gastprofessur für Alex Demirovic an der TU Berlin
Von Zeit zu Zeit erfreut einen zur Abwechselung mal eine gute Nachricht, so zum Beispiel gestern - Alex Demirovic hat in diesem Semester eine Gastprofessur an der TU Berlin und bietet folgende Seminare an:
- Demokratietheorien der Gegenwart: zur Hegemonietheorie radikaler Demokratie (Ernesto Laclau und Chantal Mouffe)
Politische Theorie und politische Philosophie (Hauptstudium) HS
Demirovic
Montag 14 - 16
Raum: FR 3533
Ernesto Laclau und Chantal Mouffe sind mit ihren Schriften wichtige VertreterInnen der neueren angelsächsischen Demokratietheorie. Ihr Anspruch ist es, zu einer radikalen Demokratietheorie beizutragen. Im Zentrum des Ansatzes stehen Begriffe wie Diskurs und Hegemonie. Das Seminar will diesen demokratietheoretischen Ansatzes zur Diskussion stellen und auf seine Brauchbarkeit prüfen.
Literatur: Ernesto Laclau, Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie, Wien 1991 (und weitere Aufl.); Ernesto Laclau: Emanzipation und Differenz, Wien 2002; Ernesto Laclau: Demokratie zwischen Autonomie und Heteronomie, in: Demokratie als unvollendeter Prozess. Documenta 11_Plattform 1, hrsg. von Okwui Enwezor, Carlos Basualdo u.a., Kassel 2002; Andreas Hetzel: Demokratie ohne Grund. Ernesto Laclaus Transformation der Politischen Theorie, in: Oliver Flügel, Reinhard Heil, Andreas Hetzel (Hrsg.): Die Rückkehr des Politischen, Darmstadt 2004; Dirk Jörke: Die Agonalität des Demokratischen: Chantal Mouffe, in: Oliver Flügel, Reinhard Heil, Andreas Hetzel (Hrsg.): Die Rückkehr des Politischen, Darmstadt 2004; Urs Stäheli: Die politische Theorie der Hegemonie: Ernesto Laclau und Chantal Mouffe, in: André Brodocz, Gary S. Schaal (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart II, Wiesbaden 2004 - Demokratisierung der EU und die Frage der Verfassung
Politisches System der Bundesrep. Deutschland (Hauptstudium) HS
Demirovic
Montag 16 - 18
Raum: FR 3533
Der Verfassungsvertrag der Europäischen Union wurde bei Referenden in Frankreich und den Niederlande verworfen. Seitdem ist von einer Krise der EU die Rede. Mit der deutschen Ratspräsidentschaft verbindet sich die Bemühung, erneut eine Verfassung für die EU vorzubereiten. Diese Diskussion soll Anlaß dafür geben, ein Verständnis davon zu erarbeiten, was eine Verfassung leisten kann und wie sie beschaffen sein sollte; in welcher Weise die EU als politischer Verband verstanden wird; welche Kernpunkte in einer Verfassung für die EU Berücksichtigung zu finden hätten.
Literatur in der ersten Sitzung. Die TeilnehmerInnen sind gebeten, zur ersten Sitzung das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und Lehrmaterialien für die Schule mitzubringen, in denen sich Darstellungen der deutschen Verfassung finden. - Gesellschaftliche Arbeitsteilung und Demokratie
Politische Theorie und politische Philosophie (Grundstudium) SE
Demirovic
Dienstag 12 - 14
Raum: FR 4510
Gesellschaftliche Arbeitsteilung ist ein Grundmerkmal nicht nur, aber insbesondere moderner Gesellschaften. Individuen müssen verschiedenen arbeitsteiligen Funktionen entsprechen, die ihnen u.a. durch Beruf, Geschlecht oder Ausdifferenzierung verschiedener gesellschaftlicher Handlungssphären zugemutet werden. Gerade die Art und Weise der Verteilung solcher arbeitsteiligen Funktionen war und ist bis auf den heutigen Tag ein Problem unter dem Gesichtspunkt der demokratischen Beteiligung. Das betrifft Bildung, soziale Beziehungen, Informationsniveau oder Zeit für Engagement. So stellt sich in der politischen Theorie das Verhältnis von Arbeitsteilung und Demokratie oftmals sehr zugespitzt: entweder ein hohes und wirtschaftlich effizientes Maß an Arbeitsteilung und wenig Demokratie - oder hohes Niveau demokratischer Beteiligung und ein geringes Maß an Arbeitsteilung. Im Seminar soll dieses Problem anhand ausgewählter Texte erörtert werden. - Zur Analyse der Macht bei Max Weber und Michel Foucault
Politik und Soziologie (Grundstudium) SE
Demirovic
Dienstag 14 - 16
Raum: FR 4510
Max Webers Schriften zu Macht und politischer Herrschaft gehören schon seit langem zu den klassischen Texten der politischen Theorie. Vor allem seine Analysen der Bürokratie und der legalen Herrschaft wurden einflußreich. Die Machtanalysen Michel Foucaults lassen sich als Erweiterung der Perspektive verstehen, insofern sie Fragen der Disziplin, des Wissens, der Lebensführung ausführlich einbeziehen.
Literatur: Max Weber: Politik als Beruf, in: Gesammelte Politische Schriften (verschiedene Ausgaben); Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft (Tübingen 1972, seitdem verschiedene Ausgaben), darin: 122-130, 551- 579; Michel Foucault: Überwachen und Strafen, Frankfurt am Main 1977 (verschiedene Aufl.); Michel Foucault: Analytik der Macht, Frankfurt am Main 2005; Thomas Lemke: Eine Kritik der politischen Vernunft. Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität, Hamburg 1997; Jan Rehmann: Postmoderner Links-Nietzscheanismus. Deleuze & Foucault. Eine Dekonstruktion, Hamburg 2004.