Dienstag, 23. September 2008

Donnerstag, 7. August 2008

Luxusschnäppchen

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"Vielmehr jedes allgemeine Milieu und jede besondere soziale Schicht besitzt typische Bedürfnisse, denen nicht genügen zu können Armut bedeutet. Daher die für alle entwickeltere Kultur banale Tatsache, dass Personen, die innerhalb ihrer Klasse arm sind, es innerhalb einer tieferen keineswegs wären, weil zu den für die letztere typischen Zwecken ihre Mittel zulangen würden. Dabei mag der, absolut genommen, Ärmste unter der Diskrepanz seiner Mittel zu seinen klassenmässigen Bedürfnissen nicht leiden, so dass gar keine Armut im psychologischen Sinne besteht; oder der Reichste mag sich Zwecke setzen, die über jene klassenmässig vorausgesetzten Wünsche und über seine Mittel hinausgehen, so dass er sich psychologisch als arm empfindet.
So kann individuelle Armut – das Nichtzureichen der Mittel zu den Zwecken der Person - ausbleiben, wo ihr sozialer Begriff statthat, und sie kann vorhanden sein, wo von ihr im letzteren Sinne keine Rede ist."
-- Georg Simmel, Zur Soziologie der Armut


"It may have taken longer and it may not be as acute, but there are early hints that the economic slump is crimping the lifestyles of the wealthy. They are investing more conservatively, spending less on luxury goods and are being more thrifty with their credit cards. Many are asking their personal shoppers and private-jet providers to seek the best deals rather than over-the-top extravagances."
-- Mark Jewell: Rich are not so different when economy is down

Sonntag, 3. August 2008

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"Wessis" als Juden? "Bio" als Aufstand von Unten?

Wenn man das Denken mal wieder vom Schematismus leiten lässt, kommen manchmal merkwürdige, bisweilen komische Sachen dabei heraus:

"Was dem Volksgenossen im Dritten Reich der Jude war, nämlich Repräsentant des Kapitals und darüber hinaus die Personifikation von dessen zerstörerischer, mächtiger und demnach unbegreiflicher Macht, das sind einer antisemitischen Denkstruktur folgend dem Ostdeutschen die „Okkupanten“ aus dem Westen und darüber hinaus alle „Fremden“."
--Mario Möller / bonjour tristesse
(via lahmacun)

"Die Bionade GmbH verfolgt dieselben mehrwertorientierten Ziele wie die verfemte Konkurrenz. Nur dass sie sich, um diese Ziele zu erreichen, den Anstrich des Subversiven gibt und damit auf offene deutsche und linke Ohren und Herzen stößt. Dass ein Aufbegehren von »unten« gegen alles, was von »außen« oder »oben« kommt, regressive Momente beinhaltet, wird allzu oft übersehen in der Freude darüber, nun endlich »fair« zu trinken."
-- jungle world

Dienstag, 29. Juli 2008

Sozialtechnokratie

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Sarrazin mit der nächsten Schote. Diesmal geht es um das sparen von Heizkosten und der Herr Senator gibt mal wieder paternalistisch-fürsorliche Ratschläge - dicker Pullover und schlotternde Knie, dass habe er schließlich auch überlebt. Anscheinend bleibt, nachdem das Prinzip der Statussicherung demjenigen von Employability und einem Mindestmaß an Partizipationschancen weichen mußte, bald auch von diesem nicht mehr allzuviel. Ginge es nach Sarrazin, dann wäre der Unterschicht, die hierfür alleine zu blöd ist, zumindest mit Hilfe der moralischen und praktischen Anleitung der Mittelschicht, vielleicht noch das überleben möglich. Ich zähle schonmal die Tage bis zu (s)einem nächsten 'blaming the victim' (Kronauer) Auftritt, ein HartzIV Survival-Guide würde mich kein bisschen wundern.

Mittwoch, 23. Juli 2008

today it is easier to imagine the end of the world than the end of capitalism

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"There are no grand predictions. No imminent victory, because comfort-zone wishful thinking is the last thing anyone needs now; but no apocalyptic doom either. Neither are there any forward-view mirrors where capitalism recuperates everything and always gets the last laugh. We must have the modesty to recognise that the future is unknown, not because today is the end of everything or the beginning of everything else, but because today is where we are. What we do, what is done to us, and what we do with what is done to us, are what decide the way the dice will go. This requires the patient and attentive work of identifying openings, directions, tendencies, potentials, possibilities – all of which are things that amount to nothing if not acted upon – and of finding out new ways in which to think about the future."

turbulence_04 out now!!!