Freitag, 18. April 2008

0 Kommentare


Donnerstag, 10. April 2008

Exklusion und Raum

0 Kommentare

"Eine dänische Diskothek selegierte 2005 ihre Besucher anhand der Postleitzahl: da Besucher mit einer bestimmten Postleitzahl überproportional oft in Konflikte verwickelt worden seien, müssten nun alle Bewohner außen vor bleiben. Naheliegend ist jedoch, dass es sich in diem Fall nicht um actuarial justice im Sinne von Feeley und Simon (1994) handelt, sondern um eine rassistisch motivierte Ausgrenzung, die nur statistisch legitimiert wurde: Die Postleitzahl umschreibt ein Wohnquartier mit hohem Anteil nicht-dänischer Bevölkerung"

Jan Wehrheim (2008): Ausgrezung, Ausschließung, Exklusion, underclass, désaffiliation oder doch Prekariat?, in: Klimke, Daniela (Hg.): Exklusion in der Marktgesellschaft, Wiesbaden.

Videounterhaltung

0 Kommentare



Dienstag, 8. April 2008

"Büro ist überall."

0 Kommentare

Dabei war doch das Flugzeug der letzte öffentliche Raum, in dem selbst Börsianer stundenlang nicht erreichbar sein durften. Der Satz "Sorry, ich war im Flieger" wurde vom Chef und von den Kollegen kommentarlos akzeptiert. Die Zeit ist vorbei. Büro ist überall. Auch über den Wolken, wo die Freiheit doch eigentlich unbegrenzt ist. Wer nicht mehr zum Abschalten seines Handys gezwungen wird, hat auch keine Möglichkeit mehr, im Flieger einfach mal den Jobstress auszuschalten.
Alexandra Eul über's telefonieren im Flugzeug

Donnerstag, 3. April 2008

From a safe moralistic position

0 Kommentare

I still consider myself, I’m sorry to tell you, a Marxist and a Communist, but I couldn’t help noticing how all the best Marxist analyses are always analyses of a failure. They have this incredible—like, why did Paris Commune go wrong? Trotskyites. Why did the October Revolution go wrong? And so on. You know, this deep satisfaction—OK, we screwed it up, but we can give the best theory why it had to happen. I mean, this is what my title, the title of tonight’s talk, implicitly refers to, this comfortable position of resistance. Don’t mess with power. This is today’s slogan of the left. Don’t play with power. Power corrupts you. Resist, resist, withdraw and resist from a safe moralistic position. I found this very sad. (Slavoj Žižek)

Der antimuslimische Geschlechterdiskurs

21 Kommentare

Im antimuslimischen Geschlechterdiskurs zeigt sich besonders deutlich, wie sehr Orient- und Islambilder der kulturellen Selbstrepräsentation dienen. Indem einerseits Sexismus und Patriarchat als orientalisch bzw. islamisch und andererseits Gewalt als männlich identifiziert werden, kann die eigene (Mit-)Täterschaft an rassistischen Diskursen und Praxen geleugnet werden. Das Bild von der friedliebenden 'deutschen Frau' als Kulturträgerin, wie es bereits aus dem deutschen Kolonialismus und aus nationalsozialistischen Diskursen bekannt ist, wird hier neu aufgelegt. Im Kontrast zu 'islamischen' Männem erscheinen 'westeuropäische' noch ganz akzeptabel. 'Orientalische' Frauen dagegen werden marginalisiert als Opfer 'ihrer' Männer, Kultur und Religion. Gehört werden sie nur, sofern und solange sie Frauenunterdrückung - und zwar jene durch 'ihre' Männer, Kultur und Religion - bezeugen können. Von diesen Eindeutigkeiten abweichende Lebensentwürfe, Äußerungen und Praxen, die sich in ironischem Spiel und Persiflage, in Umcodierungen und Zurückweisungen, in kritischen Analysen und vor allem in unspektakulärem Alltag präsentieren, müssten zwar längst die Einfältigkeit und Hinfälligkeit der Bilder ad absurdum geruhrt haben. Dennoch wird daran vehement restgehalten und die Reproduktion der Bilder aktiv betrieben.
Gleichzeitig werden Parallelen zwischen islamistischen und feministischen Diskursen scharf zurückgewiesen. Beide Seiten sind bestrebt, ihre Forderungen nach geschlechtergetrenntem Unterricht oder männerfreien Räumen sowie ihre Kritik an Pornographie und »Kleidergröße 36« (Mernissi 2000) voneinander abzugrenzen.
Minderheiten, die mit Verweis auf ihre Erfahrungen Geschlechtersegregation ablehnen und auch Männer in ihre Anstrengungen zur Emanzipation einbeziehen, werden als rückständig belächelt, fürsorglich missioniert oder offen ausgeschlossen. Gleichzeitig wird die eigene Normalität, die weitgehend zwischen Männern und Frauen, Jungen und Mädchen unterscheidet und ihnen getrennte Eigenschaften, Zuständigkeiten, Werte, Verhaltensweisen etc. zuweist, geleugnet oder positiv besetzt. Indem die eigene Geschlechtertrennung als natürlich bzw. progressiv, also die Entwicklung fördernd eingeordnet wird und die der Anderen als diskriminierend und rückschrittlich, also die Entwicklung hemmend, werden Gemeinsamkeiten und Differenzen jenseits kultureller Zuschreibungen negiert. Derart kann weder aus den Erfahrungen Anderer gelernt noch können verschiedene Wege akzeptiert werden. Auf Seiten von Minderheiten fördert dies eine konservierende Verteidigungshaltung, die unreflektierte Übernahme 'westlicher' Gepflogenheiten oder Wünsche nach eigenen Strukturen. Gleichzeitig blockiert die Orientalisierung des Geschlechterverhältnisses kritische Auseinandersetzungen mit den spezifischen Formen diskriminierender Praxen und Ideologien in allen Kontexten.

Imman Attia (2007): Kulturrassismus und Gesellschaftskritik, S. 14, in: Dies. (Hg.) Orient- und IslamBilder, Münster.

Geschichtsunterricht

0 Kommentare